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Pure Vernunft darf niemals siegen – Tag 1

Hey Kotzis! Während ihr hier immer so denkt, unser Leben wäre immer nur Fun and Games, sieht es in echt ja mal ganz anders aus. Drama, Baby! Also zumindest manchmal. Von Haus aus sind wir eher Fluchttiere und deshalb war klar: wir müssen mal raus. Schnell und weit. Let’s go!

In Notfällen schwingen wir uns für die Andere immer unsere imaginären Superhelden-Capes um und haben schneller einen Plan parat als deine Mudder n Bier exen kann. So kam es, dass Kristiane mir “Ich hol dich, wir fahren zum Flughafen und hauen ab! Nach Barbados!” schrieb. Ich dann nur so “Nee. Nach Tromsö!”. Schnell noch Tromsö für alle geographisch eingeordnet und dann ab dafür.

Wie immer war unser Plan schnell exekutiert, aber…naja….eher schlampig durchdacht. Wir waren am Flughafen, wir hatten die Tickets, wir hatten Weißbier in der Hand und saßen selbstzufrieden am Gate als uns zwei Gestalten auffielen, die uns dann doch mal nachdenken ließen.
Uns gegenüber saßen zwei Typen, die man getrost und ungeschönt als die schlechtesten Double von DJ Ötzi und Willie Nelson bezeichnen konnte. Und das war da nicht das Bier, was aus mir sprach. Die sahen so aus. Ich musste so lachen, dass ich in mein Bier hustete während Kristiane schon ganz rot vor lauter unterdrücktem Lachanfall wurde.
Die beiden hatten auch noch voll die Trapper-Klamotten an, was unseren Lachflashs auch nicht gerade half. Wie dem auch sei, dieser menschgewordenen Kostümfundus von “The Revenant” ließ uns ein wenig über unsere eigene Kleiderwahl nachdenken. Die sahen doof, aber irgendwie gewappnet aus und wir sahen aus wie immer. -9 Grad und Schnee in Tromsö sagte die Anzeigentafel am Gate. Hmpf!

Wir schauten uns an, zuckten mit den Schultern und Kristiane sagte “Naja, in München is ja auch ganz schön kalt gerade. Das wird schon…”. Es war nicht sehr überzeugend, aber es war alles, was wir hatten.
Wir mussten warten, uns war ein wenig langweilig und da hatte ich die Idee, Kristiane ne neue Song Idee zu präsentieren. Meine Erläuterung “Ja, schon so Cover-Song, aber doch ganz anders” quittierte sie mit ihrem Stirnrunzel-Blick, der schon viele Menschen fast getötet hätte. Ich war aber immun und dachte, es sei voll die Idee, ihr die folgenden Textzeilen zu präsentieren:

“Doch, das tut ganz schön weh / Ey, das tut voll blöd weh // Und nix bleibt stumm und ne Oberstufen-Punk-Band kommt auf, wenn ich dich seh”

Erst war Stille, dann wieder Stirnrunzeln und dann hat Kristiane angefangen, mich zu schubsen und zu kloppen. “Was hab ich dir zu dem Thema gesagt??? Du. Denkst. Da. Gefälligst. Nicht. Mehr. Dran!!! Sonst zwing ich dich, all dein Leergut auf einmal weg zu bringen!!!”.
Was soll ich sagen? Sie weiß, wie sie mich kriegen kann. Ich schwieg betreten.

Als wir zum boarden über das Vorfeld mussten und uns ein leicht eisiger Hauch ereilte, brach das Schweigen und Kristiane sagte “Ey, ich sag dir eins. Ich brauch auf jeden Fall ne Fellmütze, da wo du hin willst. Und nicht so’n Fake-Scheiß. Ich will echtes Tier!”
Dezente Panik kam in mir hoch. Das konnte ja noch heiter werden.

(to be continued)

Punk will never die!

1 thought on “Pure Vernunft darf niemals siegen – Tag 1

  1. […] im Titel nicht Hinweis genug war, weil er/sie halt n bissi dumm alternativ begabt ist, dem sei Teil 1 unserer epischen Tromsö-Saga (immer schön auf die Kacke hauen, ne? […]

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