Hej Kotzis! Da sind wir wieder – eure absolute Lieblingsband. Und diesmal – man man man – diesmal haben wir dem Wort “episch” eine neue Deutung verpasst. Weil wir es können. Weil wir Nico kotzt sind. Und du halt nicht.
Nach dem leicht unrühmlichen Auftritt in Hamm ging es nun nach Gelsenkirchen. Sucht es auf der Karte, fragt in den dunklen Ecken eurer Stadt nach – ich muss das nicht, ich bin von hier. Born and raised. Gelsenkirchen ist Heimatboden. Geboren auf Kohle und so. Ach Gelsenkirchen! Du dreckiges & verarmtes Loch ohne Perspektive, aber mit schlimmen Einwohnern. Du schmuddeliger Fleck in meinem Herz. Ich kann nichts dafür, es ist Hassliebe. Grund genug also, auch Kristiane hier her zu schleppen. Wenn Eskalation, dann schon richtig. Und mit Ansage.
Wir reisten diesmal mit dem Zug an, denn Kristiane wollte sich diesmal auch wegschädeln und nicht immer nur Fahrerin einer Sickergrube sein. Verständlich.
Weil ich ein Pünktlichkeitsnazi bin, waren wir viel zu früh in town. Oder, wie ich sagte: gerade rechtzeitig, um sich in Charly´s Bummelzug am Bahnhof erstmal schön das ein oder andere Herrengedeck reinzustellen. Kristiane war erst wenig amused (“Das is fei scho schmuddelig alles….hier kommst du also her….jetzt versteh ich ALLES”), aber dann kickte der Fusel und alles war gut. Wir haben sogar ein paar neue Fans dort generiert und sie erstmal in die berühmte “Fleddermaus” (nein, das ist kein Schreibfehler) eingeladen.
Da die Fleddermaus von Charly´s Bummelzug aus zu Fuss zu erreichen ist und wir als Equipment sowieso nur unsere Stimmen, Körper und ne Ukulele haben, wankten wir dann irgendwann rüber. Inklusive Stadtführung (“Hier hatte ich meinen ersten Vollrausch, da hab ich Abi gemacht, da ist meine Krankenkasse, da vorne hat der Cheech seinen Laden, da hab ich mal so geknutscht, dass die Cops angehalten haben”)!
Großes Hallo bei Ankunft, mehr Bier und – scheiß die Wand an – wir waren richtig gut drauf. Beide. Das ist dann wie ein Tsunami. In gut.
Die Bude war für unsere Verhältnisse richtig voll. Und das nicht nur mit den Menschen, die meine Schwester genötigt hatte, zu kommen. Wir kicherten, wir umarmten uns, schämten uns gleich für so viel Sentimentalität und umarmten uns noch mal. Dann war es Zeit, die Punkrakete zu zünden. Und sie ging ab. Lift off to the max!!
Wir spielten ein Brett nach dem anderen und was soll ich sagen – Die Leute, sie gingen mit. Da blieb keine Faust unten als wir “Mein Leben ist ein Rammstein-Song” spielten. Totale Euphorie! Wir gaben alles. Kristiane brüllte sich bei “Abrechnung & Pimmelfechten” echt die Seele aus dem Leib und wurde bei unserem neuesten – bis dato ungespielten – Track “Tittenglotzen & Kabel” dafür ultimativ belohnt. Ich sach nur Stagediving. Die Leute trugen sie auf Händen und brüllten mit uns zusammen immer und immer wieder “Tittenglotzen! Tittenglotzen! Tittenglotzen!”. Ich glaub zwar nicht, dass die Leute geschnallt haben, dass es in dem Song darum geht, bekackte Männer & Sexismus anzuprangern, aber egal.
Ganz fertig gemacht haben wir sie dann mit “5 Euro und n Dackel”. Da haben manche geweint, so geil war das.
Als der Gig zu Ende war, waren wir immer noch druff. Krombacher, Obstler, Endorphin…wir gaben Autogramme auf Schalke-Hüten und schwitzgen Männerkörpern, wir versprachen, wiederzukommen, wir grinsten. So fühlt sich das also an. Der Fame. Leck mich am Besen und schlag mich mit nem Stock – wir waren glücklich. Wir hüpften quasi noch mal in den Bummelzug um uns alkoholtechnisch den Rest zu geben. Total knülle wankten wir ins Hotel und waren so glücklich, dass Kristiane diesmal gar nicht diskutieren wollte, welche Bettseite denn nun ihre sei. Seufz.
Punk will never die!