Hej Kotzis! Boah, was haben wir zu tun gerade. Wir haben gerade so ne krass harte Kreativphase. Da splattern die Ideen quasi wie Erbrochenes aus 2 Metern auf den Asphalt. Jetzt mal bildlich gesprochen. Nicht in echt. Kotzen ist nicht cool. Wenn irgendwer das weiß, dann wir. 

Wir also wieder auf Tour. Und bevor ich davon berichte, müsst ihr ganz stark sein, denn das war der letzte Gig unserer aktuellen Tour. Müsst euch aber keine Sorgen machen – die neue Tour ist schon in Planung. Wir haben sogar schon nen Namen! Die Tour zu unserem dritten Album wird “Bier first – Bedenken second” heißen. Geil oder geil? Geil, ne?
Jetzt aber erstmal noch aktuelle Tour. Abschlusskonzert! Whooohooo! Also, dachte ich zumindest. Dass das Konzert am späten Nachmittag stattfinden sollte, hat uns erstmal nicht gejuckt. Passiert. Mehr Zeit für Typen & Dosenbier. Kristiane hatte den Gig klar gemacht und wir waren Feuer & Flamme dafür, in dem Club mit dem geilen Namen “Illegale Kindertagesstätte” loszupunken. Bis wir da ankamen und feststellen mussten, dass es sich….ääähhhh…um eine illegale Kindertagesstätte handelte. Voll so die ranzige Bude voller Läuseblagen, ihren Eltern und so komischen Erziehern und: wir. Ich hatte schon wieder leicht einen im Tee, aber nicht genug für so ne Scheiße. 

Kristiane so “Ja, is schon kacke, aber Kohle ist Kohle und so können wir den Bälgern doch mal so was wie guten Musikgeschmack eindröhnen!”. Ich guckte sie nur an und bin erstmal eine rauchen gegangen. Guckt mich so ne Ökomuddi schräg an und hustet. Blanker Hass. Was war denn das für´n bekacktes Parallel-Universum? Ökos, die ihre verlausten Kinder in ne illegale Kindertagesstätte geben? Wenn’s nicht so scheiße gewesen wär, wär’s ja fast Punk. Hier fühlte sich aber nix nach Punk an, sondern nur nach Dung. 
Als ich gerade Streit anfangen wollte, kam Kristiane raus, war schon sichtlich genervt von mir und allem und grunzte “Ja, was issn jetzt??”. Ich so “Ey, das hier ist wirklich der absolute Tiefpunkt! Altenheime, Feministen-Festivals am Arsch der Heide und jetzt das hier. Ich wollte Punk und Absturz! Wie sollen wir denn diesen Ökohalden hier klar machen, dass wir ihren Schmuddelkindern jetzt so Songs wie “Aua aua aua – Wasabi am Penis” oder “Ich mag meinen Lolli richtig hart” vorspielen? Die bewerfen uns mit Globuli! Oder mit so Dinkelkeksen. Wenigstens können sie nicht die Bullen rufen, weil wegen is ja illegal hier!”. 

Kristiane dann “Ey, ich hab auch keinen Bock mehr auf den Mist. Gerade hat mich Sohn Kind angehustet und dann angefasst! Lass abhauen!”. Gesagt, getan. Gab natürlich voll die Diskussion mit den Leuten da, aber die wurde dann schnell beendet, als die Bullen ankamen. Könnte sein, dass jemand die vorher kurz angerufen und denen nen dezenten Tip gegeben hatte…
Wir fuhren kichernd vom Schotterhof, drehten die Musik volles Mett auf, schüttelten unsere Haare im Takt und brüllten uns “Ohne dich wär mein Leben ganz schön scheiße” entgegen. So geht Liebe, ihr Bitches!

Punk will never die!